Steiermark sichert Spitalsärzten mehr Grundgehalt zu

Ärzte, Spitalsholding und Landesregierung paktierten neue Regelung für kürzere Ärzte-Arbeitszeiten

 

Graz - Im Wettlauf zwischen den Bundesländern um attraktive Arbeitsplätze für Spitalsmediziner versucht die Steiermark jetzt Terrain gutzumachen. Die Einkommen der Spitalsärzte lagen bisher "im dritten Drittel", sagte Spitalslandesrat Christoper Drexler am Dienstag. Mit jenem mit Gewerkschaft, Landes-Spitalsholding Kages und Ärztevertretern nun ausgehandelten "Maßnahmenpaket" werden die Grundgehälter der Mediziner deutlich erhöht. Damit reagiert die Steiermark als erstes Bundesland auch auf die ab 1.1. 2015 einzuhaltende EU-Arbeitszeitregelung für Spitalsärzte, mit der die durchschnittliche Wochenarbeitszeit von derzeit 72 auf maximal 48 Stunden beschränkt werden soll.

Die Ärztekammer hatte die klare Forderung deponiert, dass eine Arbeitszeitreduzierung mit einem Lohnausgleich einhergehen müsse. Dem ist die Steiermark jetzt im Grunde nachgekommen. Bis dato besteht das Medizinergehalt zu einem Drittel aus Abgeltungen von diversen Diensten. Dieses Verhältnis wird in der Steiermark nun korrigiert, das Grundgehalt wird zwischen zehn und 18 Prozent erhöht. 2015 werden zusätzlichen Kosten von 28 Millionen Euro entstehen, die vorerst von der Kages getragen werden müssen. Die folgenden jährlichen Belastungen werden auf 35 Millionen Euro steigen, die das Landesbudget belasten werden.

Neben den neuen Gehaltstangenden sollen auch "Attraktivierungsmodelle" wie neue Fortbildungsmodule oder Karenzlösungen den Spitalsstandort Graz aufwerten, sagte Drexler. (mue, DER STANDARD, 15.10.2014)

« Zurück