MedUni Innsbruck einigt sich mit Ärzten über Arbeitszeit

Die Medizinische Universität Innsbruck hat sich mit dem Betriebsrat für das wissenschaftliche Personal über neue Arbeitszeiten geeinigt. Diese sehen eine stufenweise Reduktion der Arbeitszeiten vor. Neu ist unter anderem, ein fixer Wochentag für Forschung und Lehre.

Notwendig wurden die Verhandlungen zwischen der Meduni Innsbruck und dem Betriebsrat, weil die Bundesregierung ein neues Ärztearbeitszeitgesetz beschlossen hat. Dieses sieht eine schrittweise Reduktion der wöchentlichen Arbeitszeit auf 48 Stunden vor. Auch überlange Wochenenddienste sollen demnach Geschichte sein. Sie werden auf maximal 25 Stunden reduziert.

Keine finanzielle Schlechterstellung

Die Vereinbarung sieht vor, dass Wahlmodelle mit Freizeitabgeltung für Nachtdienste möglich sind. Durch die Reduktion der Arbeitszeit soll es keine finanzielle Verschlechterung für die Bundesärzte an der Klinik geben. Für ältere Ärzte seien auch Optionen für weniger Nachtdienste vorgesehen. Verankert wurde auch die Vereinbarkeit von Beruf und Familie, indem die Arbeitszeiten außerhalb der Nachtdienste auf acht bis neun Stundentage begrenzt sind.

Zeit für Forschung und Lehre

Lehre und Forschung sollen demnach auch im geregelten Teil der Arbeitszeit untergebracht werden, indem unter anderem ein Wochentag für Forschung und Lehre zur Verfügung steht, der auch blockweise genommen werden kann. Mediziner mit Laufbahnstellen hätten ein Anrecht auf zwei Tage für Forschung und Lehre in der Woche.

Mit der Verlagerung von Lehre und Forschung in die Normalarbeitszeit sei das Paket auch eine Option, vorübergehend weiterhin individuell der Überschreitung der 48-Stunden-Woche zuzustimmen („Opt-Out“), heißt es. Dagegen spricht sich allerdings die Österreichische HochschülerInnenschaft (ÖH) der Medizinischen Universitäten aus. Diese fordert Ärzte dazu auf, dieses sogenannte „Opt-Out“ nicht zu unterschreiben. Denn so hätten Ärzte eine bessere Verhandlungsposition die Grundgehälter der Mediziner auf ein international vertretbares Niveau zu hoben, sagen die ÖH-Vertreter.

Die Verhandlungen haben mehrere Wochen gedauert. Am Dienstag haben der Betriebsrat für das wissenschaftliche Personal und die Medizinische Universität Innsbruck das Ergebnis präsentiert.

TILAK hat schon Arbeitszeit bis max. 48 Stunden

Bei den beim Tiroler Krankenanstaltenbetreiber TILAK beschäftigten Medizinern und Personal stelle sich diese Frage nicht. Dort liege die Wochenarbeitszeit im Durchschnitt schon länger bei 48 Stunden. Teilweise liege sie sogar darunter und nur in Ausnahmefällen darüber.

 

Quelle http://tirol.orf.at/news/stories/2682362/

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