In memoriam Prim. Dr. Hudabiunigg

Am 7. Juli 2015 ist, völlig unerwartet, Dr. Kurt Hudabiunigg verstorben.

Dr. Kurt Hudabiunigg war die Leitfigur im steirischen Notarztwesen in den 80er-Jahren und Begründer des steirischen Flugrettungsdienstes im Jahr 1986. Die AGN (Aktionsgmeinschaft für Notfallmedizin, Steiermark) konnte ihn in ihrem Gründungsjahr 1988 auch als ersten Präsidenten gewinnen, und es war mir eine große Freude, mit ihm als Sekretär der AGN zusammenzuarbeiten. An der Universitätsklinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin (Leitung: Univ.-Prof. Dr. Werner F. List) war er als Oberarzt und Intensivmediziner nicht nur ein europaweit anerkannter Arzt, sondern als selbst aktiv tätiger Notarzt auch aufgrund seiner notfallmedizinischen Kompetenz ein Vorbild für uns Jung-MedizinerInnen und Studierende. Seine Ruhe und Übersicht auch unter schwierigsten Bedingungen waren für mich und für viele von uns als Lernende jahrelang schier unerreichbar und das Maß der Dinge in der Notfallversorgung. Er weckte nicht nur bei mir, sondern bei Dutzenden junger MedizinerInnen das Interesse an der Anästhesie und den Wunsch, seinen Weg zu gehen. Der schnelle fachliche Aufschwung der präklinischen Notfallmedizin in der Steiermark und in Österreich wurde von ihm entscheidend mitgeprägt.
Seine weitere Laufbahn führte ihn als Primarius an das Unfallkrankenhaus Graz, seine Verbundenheit mit der Notfallmedizin zum Roten Kreuz, wo er 10 Jahre lang als Chefarzt des Landesverbandes Steiermark fungierte. Auch in dieser Zeit galt sein Interesse weiterhin den Entwicklungen der Notfallmedizin, und Kurt Hudabiunigg stand gerne und oft für Vorträge oder Diskussionen im Rahmen von AGN-Veranstaltungen zur Verfügung. Seine geradlinigen, oft auch kontroversiellen Aussagen, seine Art, klar und pointiert ohne lange herumzureden Stellung zu beziehen, waren sein Markenzeichen und ein Garant für konstruktive, oft unterhaltsame, noch öfter aber zum Nachdenken bringende Gespräche. 
Die österreichische Notfallmedizin verliert mit Kurt Hudabiunigg einen Mitstreiter der ersten Stunde und treuen Anhänger, und ich einen Freund.
Unser Mitgefühl gilt den Angehörigen.


In Dankbarkeit und Hochachtung,
Gerhard Prause

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